Leider ist es keine Seltenheit, dass sich Hunde (meist) nachts oder morgens übergeben müssen. Oder sie grasen bei der Morgenrunde ganz hektisch und übergeben sich dann. Dieses Phänomen kennen vermutlich viele Hundehalter*innen. Dabei ist aber zu erwähnen, dass das nichts mit dem gemeinschaftlichen Grasen von Hunden zu tun hat, oder dem gemütlichen Gras fressen, wenn’s im Frühjahr gerade frisch wächst – vorzugsweise am Ufer. Ich spreche hier von hektischem Grasen und direkt darauf folgendem Erbrechen.
Doch wie gesagt, das Erbrechen tritt auch gern mal nachts oder morgens auf, ohne, dass der Hund vorher gegrast hat. Meistens riechen die Hunde dann auch deutlich stärker aus dem Maul. Eventuell wurden diese Symptome dann auch noch von Bauchschmerzen, unruhigem Auf- und Ablaufen, Speicheln und/oder Schmatzen begleitet. Wenn solche Symptome auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass der Hund übersäuert ist. Die Gründe dafür können folgende sein: Falsche Zusammensetzung der Nahrung (z.B. zu hoher Knochenanteil), Futtermittelunverträglichkeiten, Futtermittelallergien, bestimmte Kausnacks, Trockenfutter, zu große Leerlaufzeiten zwischen den Fütterungen oder auch organische Probleme (Pankreas, Magen und weitere).

Es liegt natürlich jetzt an einem selbst, ob man mit seinem Hund beim Tierarzt vorstellig werden möchte um eine schnelle mögliche Lösung des Problems bzw. eine Diagnose zu erhalten. Was ich aber lieber rate: In der Ruhe liegt die Kraft! Wichtig ist es jetzt, bevor man dem Magen mit Medikamenten (vermeintlich) „hilft“, die gesamte Ernährung runter zu fahren und das Verdauungssystem zu beruhigen. Die beste Methode ist, dem Hund erstmal mindestens 24h lang nichts zu fressen zu geben. Das ist zwar sicherlich für die meisten von uns Hundehalter*innen hart, aber es hilft! Wenn wir Magen-Darm-Probleme haben, dann behelfen wir uns ja auch damit, dass wir erstmal nichts essen, Kamillentee trinken und evtl. viele Stunden später etwas Suppe oder Brot zu uns nehmen. Ähnlich sollten wir es bei unseren Hunde auch umsetzen: Am ersten Tag erstmal nichts füttern, aber dennoch zusehen, dass der Hund Flüssigkeit zu sich nimmt. Am zweiten Tag wirkt die Fütterung von „Morosuppe“ nahezu kleine Wunder: Sie versorgt den Körper mit Wasser und Elektrolyten und legt sich sanft auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes. Nun kann mit einer Fütterung in kleinen Mengen begonnen werden. An Tag 3 kann so fortgefahren werden, insofern es keine Zwischenfälle gab. Und das steigert man dann wieder bis zur vollen Fütterung und setzt anschließend die Suppe wieder ab.

Bleibt der Hund nun symptomfrei, super! Treten dennoch Schwierigkeiten auf, dann muss genauer nach der Ursache geforscht werden – entweder mit Hilfe eines Hundeernährungsberaters/einer Hundeernährungsberaterin oder dem Tierarzt bzw. der Tierärztin; oder beiden.