Dieses Zitat eines Kollegen trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe viele Kunden in Betreuung, deren Hunde entweder an Übersäuerung (zeigt sich in Schmatzen, Speicheln, Aufstoßen, sich übergeben, Bauchschmerzen etc.) oder Durchfall leiden. Meine Aufgabe als Ernährungsberaterin ist es, zu schauen wie die Ernährung im Alltag aussieht: Wann wird gefüttert, was wird gefüttert, wie wird gefüttert und wie oft wird gefüttert. Natürlich frage ich dabei auch gezielt nach Leckerlies und Kausnacks. Denn mal ehrlich: Wer von uns liebt es nicht seinen Hund mit eben diesen zu verwöhnen und eine Freude zu bereiten?! 😉

Richtig. Wir wollen unseren Hunden damit eine Freude bereiten und etwas Gutes tun. Schließlich sollen sie alle das beste Leben leben. Die große Auswahl in den Zoofachgeschäften und Hundebedarfsshops macht es uns dabei nicht leicht, sich zu entscheiden. Also landet im Einkaufskorb mal schnell eine bunte Mischung aus Kausnacks versch. Fleischsorten, als Stange, als Kauring, als Ohr mit oder ohne Fell oder als Knochen mit Füllung etc. In manchen Haushalten stehen ganze Futtereimer voller solcher „Knabberspäße für den Hund“ bereit.
Super! Vor allem gesunde Hunde erfreuen sich an dieser Auswahl und snacken sich so glücklich oder sogar in den Schlaf. Es gibt allerdings auch zahlreiche Hunde, die eben solche Kauartikel nicht gut vertragen. Sie liegen schwer im Magen, es folgen Bauchschmerzen und manchmal sogar Sodbrennen oder sogar Durchfall. Oft begleitet wird sowas auch von Juckreiz und Pfotenknabbern.

Doch warum verdauen manche Hunde diese Snacks besser als andere?
Das liegt ganz einfach daran, dass sie gesund sind und ihre Fütterung gut eingestellt ist. Nicht nur die tägliche Fütterung sollte von hoher Qualität zeugen, sondern auch die Kausnacks. Viele Kausnacks werden in ihrer Herstellung mit Chemikalien so bearbeitet, dass daraus eben die verrücktesten Konstruktionen und Formen geformt werden können. Dazu müssen sie zusätzlich mit Konservierungs- und Zusatzstoffen haltbar gemacht werden. Ist die Hauptnahrung eines Hundes ausgewogen und gesund, hat dieser Hund meist keine Probleme solche gelegentlichen Snacks zu verdauen. Ist die Magen- oder Darmschleimhaut eines Hundes aufgrund falscher Fütterung eh schon gereizt oder liegen sogar organische Erkrankungen vor (z.B. an der Bauchspeicheldrüse), dann ist der Körper nicht mehr in der Lage diese Konservierungs- und Zusatzstoffe „einfach zu verdauen“. Das Problem mit der Übersäuerung ist: sie verschwindet nicht von allein. Da hilft es nur komplett auf solche Kauspäße zu verzichten. Eine anfängliche Übersäuerung kann sich bis hin zu einem organischen Problem entwickeln, welches dann medikamentös behandelt werden muss und evtl. sogar irreparabel sein kann! Man sollte also die Zeichen des Körpers des Hundes genau wahrnehmen und ernstnehmen und vernünftig darauf reagieren. Denn unsere Hunde sind keine Münzeinwurfautomaten!