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Enthalten Milchsäure-bakterien Laktose?

Als Hundeernährungsberaterin und Mykotherapeutin ist es für mich absolut wichtig und notwendig den Darm und seinen Ist- und Gesundheitszustand in die Therapie mit aufzunehmen. 80% des Immunsystems sitzen im Darm. Ist diese Schutzbarriere geschwächt, äußert sich das nicht ausschließlich in einer schlechten Verdauung oder Durchfall. Oft entstehen so auch Allergien, Unverträglichkeiten, Ohrenentzündungen, krankmachende Keime finden ihren Weg in die Organismus und generell wird die Nährstoffversorgung negativ beeinflusst, wenn der Darm „nicht richtig funktioniert“.

Es gibt mehrere Gründe, wieso eine Darmflora einen Schiefstand erleiden kann. Der wohl bekannteste ist der Einsatz von Antibiotika. Ich denke inzwischen ist den meisten bewusst, dass Antibiotika die Magen- und Darmschleimhaut angreifen können und bei jedem Einsatz des Medikaments nicht nur die „bösen“ Bakterien bekämpft werden sondern es auch ebenso „gute“ Darmbewohner erwischt.

„Gute“ Darmbewohner, die zuerst darunter leiden, sind am häufigsten die Milchsäurebakterien. Manch einer kennt sie auch als Lakto- und Bifidobakterien. Es befinden sich jeweils unterschiedliche Stämme davon im Darm unserer Vierbeiner (und uns Menschen). Und allein eine „Antibiotikakur“ kann zur Folge haben, dass eine solche Schieflage auftritt, dass der Darm bis zu 4 Jahre braucht, um sich (ohne Unterstützung) davon zu erholen. 4 Jahre! Das ist echt eine lange Zeit. Für mich eine eindeutig zu lange Zeit. Deshalb gestalte ich die Ernährung nicht nur freundlich für die „guten“ Darmbakterien, sondern fülle einen Missstand (gern gemessen anhand eines Kotflorascreenings) gezielt auf, um den Organismus zu stärken und die körpereigene Abwehr zu unterstützen.

Milchsäurebakterien kommen in vielen Lebensmitteln vor. Vor allem aber in fermentiertem Gemüse, Obst, Käse und Molkereiprodukten. Und daher rührt auch ihr Urpsprung: Die Milchsäurebakterien wurden das erste Mal 1780 vom Chemiker und Apotheker Carl Wilhelm Scheele entdeckt und zwar in der Milch. Fäschlicherweise nehmen nun manche an, dass die Milchsäurebakterien etwas mit Laktose zu tun haben und glauben, dass sie oder ihr laktoseintoleranter Hund diese Bakterien nicht zu sich nehmen dürfen. Falsch gedacht! Milchsäure ist dafür da Kohlenhydrate wie Zucker oder Stärke zu verstoffwechseln. Die Bakterien selbst enthalten keine Laktose und sind somit vegan und für laktoseintolerante Hunde genauso geeignet, wie für jeden anderen auch.

Lakto- und Bifidobakterien sind wichtiger Bestandteil der Darmflora. Schon eine Schieflage in der Besiedlung mit diesen Bakterien kann Folgen haben, wie z.B. Blähungen, Magenprobleme, Verdauungsstörungen und Resorptionsstörungen.

Wer seinem Körper (und dem seines Hundes) also gern etwas Gutes tun will, verzehrt fermentiertes Gemüse und Molkereiprodukte in Maßen. Ansonsten kann man mit Nahrungsergänzungsmitteln, welche diese Bakterien beinhalten, gern ergänzend und kurweise zu sich nehmen (oder nach Befundung durch ein Kotflorascreening). Ansonsten schafft eine ballaststoffreiche, faserreiche und ausgewogene Ernährung ein gutes Darmmilieu, in dem sich diese Milchsäurebakterien gern ansiedeln.

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„Unsere Hunde sind keine Münzeinwurf­automaten.“

Dieses Zitat eines Kollegen trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe viele Kunden in Betreuung, deren Hunde entweder an Übersäuerung (zeigt sich in Schmatzen, Speicheln, Aufstoßen, sich übergeben, Bauchschmerzen etc.) oder Durchfall leiden. Meine Aufgabe als Ernährungsberaterin ist es, zu schauen wie die Ernährung im Alltag aussieht: Wann wird gefüttert, was wird gefüttert, wie wird gefüttert und wie oft wird gefüttert. Natürlich frage ich dabei auch gezielt nach Leckerlies und Kausnacks. Denn mal ehrlich: Wer von uns liebt es nicht seinen Hund mit eben diesen zu verwöhnen und eine Freude zu bereiten?! 😉

Richtig. Wir wollen unseren Hunden damit eine Freude bereiten und etwas Gutes tun. Schließlich sollen sie alle das beste Leben leben. Die große Auswahl in den Zoofachgeschäften und Hundebedarfsshops macht es uns dabei nicht leicht, sich zu entscheiden. Also landet im Einkaufskorb mal schnell eine bunte Mischung aus Kausnacks versch. Fleischsorten, als Stange, als Kauring, als Ohr mit oder ohne Fell oder als Knochen mit Füllung etc. In manchen Haushalten stehen ganze Futtereimer voller solcher „Knabberspäße für den Hund“ bereit.

Super! Vor allem gesunde Hunde erfreuen sich an dieser Auswahl und snacken sich so glücklich oder sogar in den Schlaf. Es gibt allerdings auch zahlreiche Hunde, die eben solche Kauartikel nicht gut vertragen. Sie liegen schwer im Magen, es folgen Bauchschmerzen und manchmal sogar Sodbrennen oder sogar Durchfall. Oft begleitet wird sowas auch von Juckreiz und Pfotenknabbern.

Doch warum verdauen manche Hunde diese Snacks besser als andere?

Das liegt ganz einfach daran, dass sie gesund sind und ihre Fütterung gut eingestellt ist. Nicht nur die tägliche Fütterung sollte von hoher Qualität zeugen, sondern auch die Kausnacks. Viele Kausnacks werden in ihrer Herstellung mit Chemikalien so bearbeitet, dass daraus eben die verrücktesten Konstruktionen und Formen geformt werden können. Dazu müssen sie zusätzlich mit Konservierungs- und Zusatzstoffen haltbar gemacht werden. Ist die Hauptnahrung eines Hundes ausgewogen und gesund, hat dieser Hund meist keine Probleme solche gelegentlichen Snacks zu verdauen. Ist die Magen- oder Darmschleimhaut eines Hundes aufgrund falscher Fütterung eh schon gereizt oder liegen sogar organische Erkrankungen vor (z.B. an der Bauchspeicheldrüse), dann ist der Körper nicht mehr in der Lage diese Konservierungs- und Zusatzstoffe „einfach zu verdauen“. Das Problem mit der Übersäuerung ist: sie verschwindet nicht von allein. Da hilft es nur komplett auf solche Kauspäße zu verzichten. Eine anfängliche Übersäuerung kann sich bis hin zu einem organischen Problem entwickeln, welches dann medikamentös behandelt werden muss und evtl. sogar irreparabel sein kann! Man sollte also die Zeichen des Körpers des Hundes genau wahrnehmen und ernstnehmen und vernünftig darauf reagieren. Denn unsere Hunde sind keine Münzeinwurfautomaten!

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Nadja Richers