Pankreatitis – ein kompliziertes Wort für eine ernsthafte Erkrankung, die bei Hunden vorkommen kann. Aber was genau passiert dabei, und wie kannst du als Hundebesitzer/in am besten damit umgehen, wenn dein Hund betroffen ist?
Bei einer Pankreatitis handelt es sich um eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dieses wichtige Organ produziert Verdauungsenzyme, die normalerweise in einer inaktiven Form in den Dünndarm gelangen. Erst dort werden sie aktiviert, um Nährstoffe wie Fette, Proteine und Kohlenhydrate aufzuspalten. Das Problem bei einer Pankreatitis: Die Bauchspeicheldrüse aktiviert ihre Verdauungsenzyme zu früh – noch bevor sie den Darm erreichen. Das führt dazu, dass sich die Drüse im wahrsten Sinne des Wortes „selbst verdaut“. Dieser Prozess löst eine heftige Entzündungsreaktion aus, die sich im schlimmsten Fall nicht nur auf die Bauchspeicheldrüse, sondern auf den ganzen Körper ausweiten kann.
Die Ursachen einer Pankreatitis sind vielfältig. Oft wird sie durch eine fettreiche Ernährung oder plötzliche Ernährungsumstellungen ausgelöst. Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie Diabetes oder Übergewicht können das Risiko erhöhen. Es gibt zwei Formen der Pankreatitis:
Eine Pankreatitis kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die sich unterschiedlich stark zeigen können. Die häufigsten Anzeichen sind:
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Risiko von Komplikationen erheblich senken.
Eine Pankreatitis kann nicht nur die Bauchspeicheldrüse belasten, sondern auch das Gleichgewicht der Darmflora (Mikrobiom) stören. Der Darm spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem und der allgemeinen Gesundheit deines Hundes. Bei einer Entzündung kann es zu einer sogenannten Dysbiose kommen, einem Ungleichgewicht der Darmbakterien.
Es ist daher besonders wichtig, das Mikrobiom nach einer Pankreatitis wieder zu stabilisieren. Hierfür gibt es spezielle Probiotika und Präbiotika, die helfen können, den Verdauungstrakt zu entlasten und das Immunsystem zu unterstützen. Diese Unterstützung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und somit auch mildern.
Die Fütterung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung von Pankreatitis. Falsche Ernährungsgewohnheiten – insbesondere zu viel Fett – können das Risiko für erneute Schübe erhöhen.
Eine fettarme und leicht verdauliche Ernährung ist daher für Hunde mit Pankreatitis besonders wichtig. Allerdings gibt es keine allgemeingültige Fütterungsempfehlung, da jeder Hund individuelle Bedürfnisse hat. Ich empfehle daher, dich hierzu beraten zu lassen – gerne auch bei mir.
Ob akut oder chronisch, eine Pankreatitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Ein rechtzeitiger Besuch beim Tierarzt, eine angepasste Fütterung und die Stabilisierung des Mikrobioms sind entscheidend, um deinem Hund zu helfen.
Wenn du dir unsicher bist, wie du die Fütterung deines Hundes nach einer Pankreatitis optimal gestaltest, stehe ich dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Schließlich geht es um die Gesundheit deines Vierbeiners – und die sollte immer an erster Stelle stehen.